In vier Lesungen stellt Peter Dunkl das Werk der anno 1900 geborenen Maria Müller-Gögler unter verschiedenen Themen vor.

Maria Müller-Gögler ist die älteste der »Drei Marien«, die beschreibt, wie sich im vergangenen Jahrhundert das Leben und die Gesellschaft in Oberschwaben veränderten. Neben ihr nennt Martin Walser Maria Beig und Maria Menz als die drei oberschwäbischen Marien. Alle drei schreiben aus einer weiblichen Perspektive. In Müller-Göglers Romanen sind es die Frauen, die handeln.
… die ganz nah dem Herzen wohnen
Die Lehrerin Maria Müller-Gögler
Maria Müller-Gögler war zweifache Mutter und Lehrerin an Volksschulen und Gymnasien. Einige Jahre hat sie auch in Munderkingen unterrichtet. Sie hat als Pädagogin promoviert. Im Roman “Täubchen ihr Täubchen” macht sie den Lehrerberuf zum Thema. Ihre Kritik an pädagogischen Konzepten hat nach Erscheinen des Romans großen Protest ausgelöst. Und doch macht sie es sich und den Lesern nicht einfach: Auch der intensive pädagogische Bezug kann in die Katastrophe führen.
- Mai 2025, 19:30 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben
… mitten im Wandel und im Werden der Schöpfung
Maria Müller-Gögler und Oberschwaben
Sie hat einen Großteil Ihres Lebens in Weingarten zugebracht. Fast alle ihre Romane und Erzählungen spielen in Oberschwaben. Im Roman “Der heimliche Friede” hat die Landschaft gar eine tragende Rolle. Das Ried mit seinem unsicheren Untergrund ist darin sowohl Handlungsort als auch ein Raum, der die Menschen aufnimmt, birgt und verändert.
- Juni 2025, 19:30 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben
… gegen die Zeit zu singen
Maria Müller-Gögler und ihr Roman “Die Truchsessin”
Der dritte ihrer historischen Romane, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen, beschäftigt sich mit dem Leben der Maria von Waldburg, der Frau des Bauernjörgs. In den Jahren des Bauernaufstands, die sich heuer zum 500. male jähren, gerät vieles in Bewegung. Das Individuum und seine Freiheit rücken in den Mittelpunkt der Betrachtung. Auch die Truchsessin denkt über ihre Freiheit nach und zieht ihre Konsequenzen. Aus heutiger Sicht könnte man von einem emanzipatorischen Frauenroman sprechen.
Neben den Texten macht Barnie Bitterwolff, der oberschwäbische Barde, mit seinen Liedern auf seine ganz eigene Art mit viel Geist und Witz die Zeit der Bauernkriege lebendig.
- September 2025, 19:30 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben
… wie der Anfang eines lang vergessenen Liedes
Maria Müller-Gögler und die Liebe
Mit ihren expressionistisch angehauchten Gedichten hat Maria Müller-Gögler hinreißende Gedanken über die Liebe formuliert und dafür bezaubernde Bilder gefunden. Allerdings ist bei ihr die Liebe nicht immer frei von Melancholie. Oft erfährt die Liebe sich in der Trennung, in der Distanz. In den Erzählungen und den Romanen kann die Liebe schon mal auf eine harte Probe gestellt werden und daran zerbrechen. Dann aber sind die Texte kleine psychologische Meisterwerke.
Moni Kneer und ihre Combo setzen mit Liebesliedern aus der Zeit einen aparten Kontrapunkt und machen den Abend zu einem vergnüglichen und liebenswerten Erlebnis.
- Oktober 2025, 19:30 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben
Vita
Peter Dunkl (Jahrgang 1956) mochte schon immer Geschichten. Deshalb hat er Theaterwissenschaft, Germanistik und Pädagogik studiert. Natürlich mag er die großen Werke der deutschen Literatur. Aber eigentlich haben es ihm die Autorinnen und Autoren angetan, die regionale Bedeutung haben. Bei ihnen findet er oft Geschichten, die mit den Menschen unmittelbar zu tun haben. Nach einem Berufsleben in der Jugend- und Erwachsenenbildung kann er sich mit viel Vergnügen dieser Art Literatur widmen.